Berühmte Zaubererpersönlichkeiten

Berühmte Zauberer

Zauberer Philadelphus Philadelphia

Philadelphus Philadelphia (1735-1795) war einer der bekanntesten Zauberer des Rokoko. Jakob Meyer, wie er eigentlich mit bürgerlichem Namen hieß, wanderte schon als junger Mann aus Amerika nach Europa ein und trat hier unter dem Namen seiner Vaterstadt Philadelphia auf. Zunächst lebte er am Hof des Herzogs Heinrich von Cumberland. Nach dessen Tod trat er als "Künstler der Mathematik und Magie" an die Öffentlichkeit. Dass er schnell berühmt wurde, war weniger seinen unübertrefflichen Darbietungen zuzuschreiben als seiner reißerischen und sensationsheischenden Reklame.

In Zusammenhang mit diesem Zauberer wird immer wieder über die Thesen berichtet, die der bekannte Professor Lichtenberg, Physiker und Schriftsteller, vor seiner Ankunft in Göttingen anschlagen ließ, worin er sich dieser über die marktschreierische Werbung des Zauberers lustig machte. Der Anschlag war so verfasst, als habe Philadelphia ihn selbst geschrieben.

Unter anderem wurde eine ganze Reihe effekthascherischer Kunststücke aufgezählt, die er angeblich zeigen würde, etwa die Wetterfahnen zweier Kirchtürme zu vertauschen oder zwei anwesende Damen kopfüber auf Tischen kreiseln zu lassen - hinterher gebe ihnen der Zauberkünstler gelöstes Arsenik zu trinken, um die daraufhin eintretende Übelkeit mit einigen Löffeln geschmolzenen Bleis zu kurieren. Philadelphia traf abends in Göttingen ein und zog es vor, ohne eine Vorstellung zu geben weiterzureisen.

Auf das zeitgenössische Publikum muss Philadelphia großen Eindruck gemacht haben.Auch wenn der Zauberkünstler nichts Besonderes bot, abgesehen vielleicht von der Laterna Magica, mit deren Hilfe er dem Publikum Geistererscheinungen vorgaukelte, taucht sein Name immer wieder in der Literatur auf, etwa in Schillers berühmtem Gedicht "Ode an Laura".

Darin heißt es: "Du gebietest über tausend Leben Mächtig, wie von tausend Nervgeweben, Seelen fordert Philadelphia."